Wir sind endlich frei wie der Wind! Obwohl wir am Donnerstag, 14.11. erst um 17.00 Uhr aus der Mercedes-Werkstatt in Montevideo rauskommen düsen wir sofort Richtung Fray Bentos, der Grenzstadt nach Argentinien. Vor der Grenze verbringen wir noch eine Nacht auf der Parkinsel im Rio Negro in der Stadt Mercedes.

 

An der Grenze bekommt der Sprinter für Argentinien 8 Monate Aufenthaltsgenehmigung, wir nur 3 Monate. Die Abwicklung war nach Vorlage der Papiere super-schnell und die Beamten sind sehr  freundlich und hilfsbereit. Zudem: der Sprinter wird nicht kontrolliert – auch nicht nach Lebensmittel! Unsere Kartoffeln können wir also behalten.

 

5 km weiter kommt eine Cargo Kontrolle: Dort wird offenbar gestreikt. Wie lange wird das dauern?  Eigentlich geht uns das nichts an - nur LKW's. An den LKW's kommen wir aber nicht vorbei. Ein Argentinier - paar Autos vor uns - bekommt heraus, wie man die LKW-Schlange umgehen kann – im tiefen, aufgeweichten Morast und über eine Wiese. Wir schalten Allrad und Differenzialsperre rein – und unser Sprinter gräbt sich durch den Schlamm und die  nasse Wiese, während andere steckenbleiben. Tja, 4x4 braucht man unverhofft auch Mal an der Grenze.

 

 Auf der Weiterfahrt sprechen  wir gerade darüber, dass angeblich in der Provinz Entre Rio die korruptesten Polizisten Argentiniens sind. Mit irgendwelchen vorgeschobenen Vergehen wird abkassiert. Prompt werden wir angehalten! Was kommt jetzt? Es wird der internationale Führerschein von Kordula (die fährt) verlangt. Der Polizist sagt, wir fahren ohne Licht. Sch..., ja, das haben wir hinter dem Grenzübergang Fray Bentos nach dem Supermarkteinkauf im Carrefour vergessen, wieder einzuschalten. Jetzt hat er alles Recht der Welt, eine Strafe zu verlangen! Tut er nicht. Er sagt, Kordula soll das Licht einschalten und weiterfahren. HHHuuuchchch!!! Kulanter geht’s wirklich nicht!

 

Ein Stunde später eine weitere Polizeigeschichte: Unter der Brücke von Zarate soll man angeblich gut stehen können. Wir finden die Zufahrt nicht und fragen einen Polizisten. Was macht er? Er fährt mit Blaulicht voraus uns zeigt und den Platz. Schönes Argentinien!

 

Mit "polizeivoraus" unter die Brücke
Mit "polizeivoraus" unter die Brücke
Netter freier Stellplatz in Zarate. Über die öffentlichen Toiletten sagen wir besser nichts!
Netter freier Stellplatz in Zarate. Über die öffentlichen Toiletten sagen wir besser nichts!


Schönes Ambiente auf bewachten Parkplatz in Buenos Aires. Nach Buenos Aires müssen wir nur zum Schwarztauschen. Auf der Florida schreien zig Schwarzmarkthändler ganz öffentlich "Cambio, Cambio". Diese und Polizisten kennen sich und begrüßen sich freundschaftlich. Es ist also ganz legal!? 

Mar del Plata brauchen wir nur zum 1000 km - Check für den neuen Motor bei Mercedes Fangio. Am Leuchturm bei der Hafeneinfahrt sind wir abends und nachts eingerahmt von Anglern - und Liebespärchen in zahlreichen Autos, sozusagen ein bewachter Stellplatz.