Dawson City, der Inbegriff des Goldrausches, empfängt uns freundlich.
Bei Dawson City mündet der Klondike River in den Yukon River. An deren Zuflüssen wird heute noch kräftig nach Gold gebuddelt. Man hat den Eindruck,
der Goldrausch ist noch nicht vorbei.
Vom 24.07. – 26.07. ist im Indianerdorf Pays Plat am Lake Superior ein POW WOW – und wir sind zufällig da. Karen aus Vancouver drückt uns ein Päckchen Tabak in die Hände und meint, wenn wir hier mit unserem Sprinterli stehen wollen sollten wir dem fire holder Tabak geben. Der nimmt es dankbar an: Wir können mit dem Womo stehen wo und solange wir wollen. So haben wir das POW WOW vor der Haustür.
12 Trommeln mit je 6 Trommler, die zugleich die Sänger sind, sorgen 3 Tage für Stimmung. Sie haben sich in der Mitte des Platzes aufgestellt. Um sie herum tanzen Groß und Klein, Alt und Jung, Indianer und Gäste.
Mit Ausnahme des hohen Nordens war Kanada bisher nicht sonderlich wohnmobilfreundlich: Bis in die letzte erreichbare Ecke stehen Verbotstafeln „Camping verboten“ – mit Angabe der Paragraphen und mit Androhung von Strafen bei Nichtbeachtung. Es gibt massenhaft Campingplätze aber es war nicht leicht, freie Stellplätze zu finden.
In New Brunswick ändert sich die Lage schlagartig: Es gibt (fast) nirgendwo Verbotstafeln, wir stehen an allen möglich und unmöglichen Plätzen, die Polizei fährt vorbei und winkt freundlich. Schöne Camperwelt für uns in New Brunswick!!!
Den höchsten Tidenhub der Welt gibt es in der Bay of Fundy in New Brunswick/Nova Scotia. Der Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser beträgt 14 m.
Auf Nova Scotia liegt Halifax, unser Verschiffungshafen nach Hamburg. Wir sind zwei Wochen zu früh da - das macht aber nix. Wir zuckeln an der Küste entlang und denken über die Strukturierung unseres weiteren Lebens nach.
Zunächst erschrecken wir über die 50 Provincial Parks, die wir auf der Karte zählen. Sind diese wieder mit den "Freundlichkeiten" wie Eintrittsgeld, Parkgebühr, Campinggebühr usw. ausgestattet? Wir werden's sehen. Erst einmal machen wir einen großen Bogen um diese Provincial Parks und pflegen weiterhin unseren Lebensstil auf freien Plätzen wie z.B. am Burntcoat-Head (N 45,29547/W 63,80454) oder Whale Cove (N 44,43674/W 66,17417).
In Whale Cove stehen wir zwischen einem alten Fischerkahn und der "High Tide Lodge" von O'Brian. Der Name der Lodge ist irreführend, denn hier verbringt O'Brian mit seinen Freundinnen.
O'Brian kommt zu uns und bedankt sich, dass ich seinem Vater beim Abladen der Bretter geholfen hab'. Der hat sein altes Haus eingerissen und die Bretter auf den Klippen "abgelegt". Im Gegenzug frag ich seinen Sohn, ob wir denn damit ein kleines Lagerfeuer machen können. Nein, meint er, ein großes! Vor lauter Begeisterung vergisst O'Brian seine Freundin in der Lodge und wirft Stück für Stück ins Höllenfeuer. Das Haus seines Vaters haben wir in wenigen Stunden zu Asche verwandelt.
In Nova Scotia's Liverpool ist Country Festival. Wir sind dabei.
Die anfänglich Befürchtung, auf Nova Scotia einen (Verbots-)Schilderwald anzutreffen, wie wir ihn von Ontario oder Quebec her kennen, hat sich nicht bestätigt. Im Gegenteil: Nova Scotia ist für
Wildcamper ein Paradies. Man findet viele wunderschöne freie Stell- und Übernachtungsplätze.
Am 27.08.2015 ist unsere Panamericana-Reise zu Ende. Sprinterli steht im Hafen von Halifax und wird am 31.08. nach Hamburg verschifft. Wir fliegen nach Hause.