Lake Mead 2. Teil - zurück auf unserem Lieblingsplatz: Große Eile, um in den Norden zu kommen haben wir immer noch nicht. In British Columbia schneit 's noch und für Oregon meldet der Wetterbericht Dauerregen. Selbst im angepeilten Bryce Canyon ist es nachts mit -3 Grad immer noch kalt. Noch vor einem Jahr undenkbar aber jetzt können wir's: Wir verplempern hier ein paar Tage - außerdem warten wir auf unsere neuen Reifen.
Das Thema Reifen ist bei uns die unendliche Geschichte. Einen Reifenwechsel schaffen wir mittlerweile in weniger als 20 Minuten- schon fast weltmeisterlich, oder? Allein in Mexiko mussten wir 5 x (!) die Reifen wechseln wegen eingefahrener Nägel und Schrauben. Den mexikanischen Reifenflickern trauen wir nicht so recht, zudem sind die Reifenprofile nur noch rudimentär vorhanden. Wir lassen uns also 4 neue Reifen montieren, denn bis Alaska und dann bis Halifax sind es noch ein paar Kilometerchen.
Der Zion Nationalpark imponiert durch senkrechte Felswände
Der Bryce Canyon ist mit seinen Säulen und Türmchen, Zinnen und Nadeln ein Traum aus rotem Stein.
Im Statepark Grand Staircase Escalante:
Der Antelope Canyon ist für uns der bezauberndste Slot Canyon.
Gäbe es ein Buch über „Die schönsten Stellplätze der USA“ wäre das „Valley of the Gods“ ganz vorne dabei (N37.31159, W109.84179).
Man glaubt es kaum: Das „Tal der Götter“ wird nicht vermarktet, keine Werbeprospekte, kaum einer kennt diese Tal. Man steht hier kostenlos, da es BLM-Land ist. Für die Womo-Kolosse der Amis freilich nicht erreichbar, da die Wege unpaved und teilweise offroad sind. So stehen wir ganz allein im „Tal der Götter“.
Im Arches Nationalpark sind die unzählige Steinbögen und Fenster die Attraktionen des Parks.
Die Schönheit vom Canyonlands National Park dürfte sich erst erschließen, wenn man – offroad - in die backcountry campgrounds fährt. Für ein Permit über 20 $ kann man dort bis zu 14 Tage stehen. Die Plätze sind streng limitiert. Der Ranger zeigt uns den Belegungsplan: Für 10 Tage im voraus ist alles voll – leider.
Wir benötigen Ersatzteile und bestellen diese per E-Mail bei der Mercedes-Niederlassung München. Gleichzeitig bitten wir den ADAC, für uns den Versand nach Salt Lake City zu übernehmen. Wir sind von den Socken: Drei Tage (!) nach dem Absenden der E-Mails können wir die Ersatzteile am Flughafen von Salt Lake City abholen – zollfrei, vielleicht dank des Begleitschreibens des ADAC! Super! Großes Lob an Mate S. und Gisela W.!
Wir reisen im Mai durch Idaho und Oregon. Hier werden fast alle Felder bewässert. Das wundert uns sehr, denn im März und April haben wir recht oft den Wetterbericht abgerufen und dieser hat ständig Regen gemeldet.
Seattle hat für uns nicht viel zu bieten. Der Pike Place an der Waterfront ist ganz nett, der Sculpturenpark ist eher enttäuschend ……. Bemerkenswert ist hier die Gastfreundschaft. In unserem Garmin finden wir einen Stellplatz (N 47.59153/W122.24463) – Quelle unbekannt. Wir stehen hier in einer noblen Wohngegend auf Mercer Island. Kaum angekommen bringt uns ein Nachbar einen Teller mit frischgebackenen Cookies: „Willkommen in Seattle“. Aus Deutschland seid ihr? Kennen wir auch, meint er. „Wir haben ein paar Jahre in Luxemburg gelebt. Ich war dort Investmentbanker. Wenn ihr was braucht einfach läuten.“ Paar Minuten später kommt ein Schweizer, der schon 30 Jahre hier lebt. Wir kommen ins Gespräch und werden zum Abendessen eingeladen……Wir haben hier viel Familienanschluss!
Uns zieht es raus auf die Inseln, so nehmen wir die Fähre nach Whidbey Island. Dort haben sich allerdings die Amis in ihrer Regelungswut ausgetobt: Jeder popelige Wanderweg wurde zum State Park erhoben mit 10 $ Eintrittsgeld und teurem Campingplatz (20-40 $, je nach Lage, ohne Dusche!). Naja, im Wald können wir auch noch zu Hause spazieren gehen - kostenlos. Wir ziehen weiter – nach Kanada.