Reist man bei Ipiales in Kolumbien ein, so hat man grundsätzlich zwei Routen in den Norden: eine östliche und eine westliche. Die westliche Route (Panam) ist die einfachere, weil durchgehend bis Cartagena geteert. Die östliche Route ist die schwierigere, aber auf dem Weg in den Norden liegen mehr Sehenswürdigkeiten. Auf dieser Dschungel-Route liegt zwischen Pasto und Mocoa das Trampolin de la Muerte (Trampolin des Todes), „eine der gefährlichsten und spektakulärsten Straßen des Kontinents“ (lonely planet). Diese Route versuchen wir.

 

Doch zunächst besuchen wir den Wallfahrtsort Los Lajas.

 

 

 

 

Santuario de Las Lajas
Santuario de Las Lajas

 

 

 

Meistens stehen Kirchen oben auf einem Berg und nicht unten in einer Schlucht. Anders  die Wallfahrtskirche  Las Lajas, weil das Bild der Jungfrau Maria auf einer riesigen Felswand gegenüber der Kirche erschienen sein soll. So muss man von der Ortschaft in die Schlucht absteigen, um die Kirche zu besuchen.

Wir brauchen einen Zwischenaufenthalt - und nehmen diesen an der Laguna La Cocha bei Chalet Guamuez (swiss).

Übernachtung ist ok, aber wir sollten im Restaurant etwas essen, meint man an der Rezeption. Im Speisesaal ist es eiskalt. Also genügt uns ein gemischter Salat - und nix wie weg. Das Wetter ist kalt, neblich+Nieselregen. Wir heizen im Womo, damit es gemütlich wird.

 

 

Bei der Anfahrt zum Trampolin de la Muerte gibt es viele Staus wegen der Baustellen. Schnell machen dort fliegende Garküchen auf, um die Fahrer zu versorgen.

 

 

Die Strecke San Francisco bis Mocoa  (Trampolin de la Muerte) gehört zu den übelsten Pisten, die wir auf unserer Reise bislang hatten. Auf diesen 60 km ist alles geboten, was das (Offroad-)Herz begehrt. Es ist eine Fahrt durch den Urwald bei strömenden Regen und Nebel, Rutschgefahr inklusive.

 

Die ganze Strecke ist einspurig, aber mit Ausweichstellen. Neben der unbefestigten Straße geht’s senkrecht gefühlte 1000 m runter (runterschauen verboten!), Schlammstrecken (Allrad!), Fahrten durch herunterprasselnde Wasserfälle, mehr als 10 Flussdurchfahrten meist über 50 cm tief mit großen Steinen und steilen Ab- und Auffahrten – für’s Sprinterli sehr grenzwertig! Wir stehen oft minutenlang vor dem Fluß und überlegen, wie wir diesen überqueren können. An einigen anderen Stellen ist die Straße zur Hälfte nach unten abgebrochen: Kordula dirigiert mich zentimeterweise am Abgrund entlang. Es gibt extrem steile Bergfahrten rauf und runter, extrem schlechte Pisten mit Schlagloch an Schlagloch: keine Pfützchen sondern große und tiefe Löcher, des weiteren Baustellen, Engstellen … Zahlreiche Kreuze und Gedenksteine zeugen von vielen Toten. Die Strecke ist ein Traum für den Offroadler, für uns eher ein Alptraum. Wir sind froh, diese Strecke in 5 Stunden unbeschadet überstanden zu haben.

Bilder gibt es keine, denn wir hatten mit uns selbst genug zu tun!

 

 

 

Endlich Ruhe und keine Piste mehr
Endlich Ruhe und keine Piste mehr

 


In Mocoa stehen wir beim Hostal Casa del Rio. Wir fühlen uns mitten im Urwald. Hier hüpfen kleine Äffchen von Baum zu Baum. Paar Tukane hocken auch rum - Entspannung für unsere Seele!

Ziel unserer Begierde ist zunächst der Parque Arqueologico in San Agustin, denn hier ist die bedeutendste archäologische Fundstätte Kolumbiens.

 

 

 

Fröhliche Kinder trotz Strapazen und Widrigkeiten
Fröhliche Kinder trotz Strapazen und Widrigkeiten

Unser Domizil dafür ist der Campingplatz Gamcelat bei San Agustin. Wir sind hier das einzige Wohnmobil, ansonsten gibt  es nur Zelter – allesamt sehr ungewöhnliche Leute. Da kommt z.B. die französische Familie mit zwei Kindern um 21.00 Uhr abends mit ihren Fahrrädern an: Es ist stockdunkel und es regnet in Strömen. Sie scheinen fixfertig zu sein. Das Zelt ist relativ schnell aufgestellt, doch die Kinder heulen die halbe Nacht. Am nächsten Tag hängen Papa und Mama die patschnassen Schlafsäcke auf . Eine kuschelig-warme Nacht kann es nicht gewesen sein doch die Kids sind schon wieder ausgelassen und fröhlich. Es ist schon beachtenswert: Sie fahren 7 Monate mit Fahrrädern durch Peru, Bolivien und Kolumbien. Man muss die Bergstrecken kennen, um diese Leistung zu würdigen. Diese Kinder sind Helden!

Diese tropischen Blumen stehen überall
Diese tropischen Blumen stehen überall

Oder: Da ist die Gruppe aus Dubai (!) mit paar jungen Männern und Frauen. Die hübschen und freundlich lachenden Mädchen laufen - Zigarette rauchend und ohne BH - in schlabbrigen T-Shirts durch die Gegend. Gewohnt sind sie das aus ihrer Heimat - den arabischen Emiraten - sicher nicht! 

 

 Zum Parque Arqueologico in San Agustin kann man die Archäologen nur so verstehen : "Nix gnaues weiß man nicht". Die Wissenschaft gibt also nix gesichertes her. So interpretieren wir die in Stein gehauenen Statuen (insgesamt sind es 130) nach unseren Überlegungen. Weil oft hinter einer Statue ein Grab ist sind es für uns Grabsteine, auf denen die Besonderheiten der Toten eingemeißelt sind - wahrscheinlich zu simpel gedacht aber naheliegend. Alle Bezeichnungen sind frei erfunden.

Beim Grimmigen
Beim Grimmigen
Der mit der dicken Lippe und dem Kleckerschürzchen
Der mit der dicken Lippe und dem Kleckerschürzchen
Der Flötenspieler
Der Flötenspieler

Der mit den tiefen Stirnfalten
Der mit den tiefen Stirnfalten
Kriegerdenkmal zwischen Wurzeln
Kriegerdenkmal zwischen Wurzeln
Der Oberkellner
Der Oberkellner

Ich bin ne Nachteule
Ich bin ne Nachteule
Ich hab überall Zähne - nur nicht hinten
Ich hab überall Zähne - nur nicht hinten
Ich hab'n Brett vorm Kopf
Ich hab'n Brett vorm Kopf

 

 

 

 

Am Ende der Besichtigung gehen wir zu Donde Richard und belohnen uns mit einem Asado Huilense (marinierter Schweinebraten).

 

 

In  San Agustin findet garade ein Schöheitwettbewerb statt. In der Endausscheidung stehen drei Schönheiten fest. Welche ist die Schönste im ganzen Dorf? Der Leser mag selbst entscheiden.

 

 

 

Auf dem Weg Richtung Tatacoa-Wüste brauchen wir einen Zwischenaufenthalt in Rivera. Das Balneario Playa Juank Rivera  ist eine naturbelassene schöne Anlage an einem Fluss. Man legt sich dort in eine Kuhle - sehr erfrischend!

 

Die Kolumbier sind Pritschler. An jedem Fluss, der nur halbwegs sauber ausschaut, sitzen sie im Wasser. Sie sehen unseren Aufkleber Alemania und glauben an ein Endspiel der Fussballweltmeisterschaft Columbia - Alemania - und winken uns zu.

 

 

 

 


Die Tatacoa-Wüste besteht im wesentlichen aus Dornengestrüpp und riesigen Nopal-Kakteen.

Das Cusco-Labyrinth, eine verwirrende Landschaft roter Felsformationen in der Tatacoa-Wüste
Das Cusco-Labyrinth, eine verwirrende Landschaft roter Felsformationen in der Tatacoa-Wüste
Kakteen sind größer als die Dornensträucher und anders Gestrüpp
Kakteen sind größer als die Dornensträucher und anders Gestrüpp
Der graue Teil der Tatacoa-Wüste
Der graue Teil der Tatacoa-Wüste

Los Hoyos, ein Schwimmbecken, aus einer natürlichen Quelle gespeist - und das in der Wüste!
Los Hoyos, ein Schwimmbecken, aus einer natürlichen Quelle gespeist - und das in der Wüste!
Kakteen und Dornenbüsche sind miteinender verwachsen
Kakteen und Dornenbüsche sind miteinender verwachsen
Der Rotbauch-Dornenvogel
Der Rotbauch-Dornenvogel

 

 


Wir übernachten mitten in der Wüste auf einem Hochplateau in der Nähes eines Observatoriums. Es ist eine sternenklare Nacht - wunderschön!

Wir kommen wegen der schlechten Straßen nur langsam vorwärts und machen vor Bogota - hinter Fusagasuga - einen Zwischenstopp. Wir übernachten auf dem Areal der Hare-Krishna-Anhänger und werden sehr freundlich aufgenommen.  Sie bauen gerade einen neuen Tempel.

Dieser Tipp stammt von meinem Amateurfunkfreund Volker (siehe http://dj8qp.de/). Seinen Angaben (Koordinaten usw.) kann man bedenkenlos vertrauen. Sie sind allesamt sehr gut recherchiert.

Bogota ist ein Moloch. Wir brauchen für 20 km vier Stunden. Wie kann hier nur jemand pünktlich bei diesen Staus zur Arbeit kommen?

 

Das Goldmuseum ist nicht leicht zu finden, weil unser Navi die Bezeichnung der Straßennamen von Bogota nicht akzeptiert. Das Goldmuseum zeigt eine Sammlung von über 55000 Goldstücken, hier eine kleine Auswahl:

Kopfschmuck: Der Schatten zeigt den Menschen
Kopfschmuck: Der Schatten zeigt den Menschen
Wo ist der Kopf?
Wo ist der Kopf?
Eine Maske für den Toten
Eine Maske für den Toten

Wurde getragen um zu klimpern
Wurde getragen um zu klimpern
Der mit den vier Fingern, eine Grabbeigabe
Der mit den vier Fingern, eine Grabbeigabe
Der Schattenmensch verdeutlicht: Goldschmuck am ganzen Körper
Der Schattenmensch verdeutlicht: Goldschmuck am ganzen Körper

Auch bei der Fahrt aus Bogota rauswärts hält uns der Verkehr auf, so dass wir den angepeilten Campingplatz am Stausee Tomine erst bei Dunkelheit erreichen. Leider ist das Einfahrtstor zu niedrig. So übernachten wir am Parkplatz des Hospitals in Guatavita. Wir fahren am nächsten Tage weiter zur Laguna de Guatavita, ein heiliger See und rituelles Zentrum der Muisca.

 

 

 

Das Sippenoberhaupt der Muisca fuhr auf dem zeremoniellen Floss auf die Laguna de Guatavita hinaus, um wertvolle Opfergaben aus Gold für die Götter in den See zu werfen.

Dieses Vorgehen löste bei den Spaniern einen Goldrausch aus. Auch über die Jahre hinweg glaubten viele, hier das El Dorado im Wasser gefunden zu haben. Viele mühsame und ergebnislose Versuche wurden unternommen, um die verborgenen Schätze zu heben. So ließ z.B. ein wohlhabender Kaufmann in den 1560er Jahren eine Kerbe schlagen, um den See ablaufen zu lassen. Die Aktion brachte ihm jedoch nur ein paar Goldpeso und führte den Kaufmann in den Bankrott.

Laguna de Guatavia - durch einen Meteoriteneinschlag einstanden
Laguna de Guatavia - durch einen Meteoriteneinschlag einstanden
Links sieht man die Kerbe, um das Wasser aus dem See ablaufen zu lassen.
Links sieht man die Kerbe, um das Wasser aus dem See ablaufen zu lassen.
Lebensweisheiten säumen den Weg um die halbe Laguna de Guatavia und  machen nachdenklich
Lebensweisheiten säumen den Weg um die halbe Laguna de Guatavia und machen nachdenklich

 

 

 

 

Unsere Fahrt geht vorbei an der Brücke Puente de Boyaca, an einem der wichtigsten Schlachtfelder in der Geschichte Kolumbiens. Das Denkmal zeigt den Helden Bolivar umringt von 5 Engeln, die für die 5 Länder Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien stehen, jene Länder, die Bolivar von den Spaniern befreit hat.

Villa de Leyva ist ein hübscher touristischer von der Kolonialzeit geprägter Ort. Auf den mit großen Steinen gepflasterten Straßen bummelt man vorbei an Touristenläden, Cafes, Restaurants und Hotels. Viele Häuser sind schön mit Blumen verziert, oft haben sie angenehm schattige Innenhöfe. Eine französische Bäckerei produziert leckere Kuchen und das original französische Baguette. 

 

 

In Villa de Leyva stehen wir am Campingplatz Renacer - zusammen mit Conny und Lutz.  Mit ihrem Defender kommen sie von Alaska - unserem Ziel. Einen Tag später kommen die Schweizer Mädels Ines und Regula hinzu. Es gibt viel zu erzählen!

In den Gassen von Villa de Leyva
In den Gassen von Villa de Leyva
Ein überdimensionierter Stadtplatz
Ein überdimensionierter Stadtplatz

Ein bärtiger Baum und ...
Ein bärtiger Baum und ...
... ein sich entrollendes Blatt in Villa de Leyva
... ein sich entrollendes Blatt in Villa de Leyva

Im Tal von Villa de Lyva gibt es viele Fossilien und archäoligische Fundstätten, so z.B. die Estacion Astronomica Muisca. Sie besteht aus 115 Monolithen. Die Indigenas maßen die Länge der von den Steinen geworfenen Schatten und erkannten daran die Zeiten zum Pflanzen.

Das Stonehenge der Muisca-Indianer
Das Stonehenge der Muisca-Indianer
Der "El Falo"
Der "El Falo"

Auf der Strecke nach Zipaquira liegt Sutamarchan, die Longaniza-Hauptstadt von Kolumbien. Longaniza ist eine regionale  Wurstspezialität - so richtig "gesund" vor Fett triefend, aber sie schmeckt vorzüglich. Am Sonntag (06.07.2014) ist in dem Örtchen der Teufel los. Die Ortschaft besteht nur aus Wurstbratereien - und alle sind gut besucht.

Nach den Sprengungen unter Tage am Cerro Rico in Potosi/Bolivien (siehe oben) hab' ich mir geschworen, nie mehr unter Tage in Bergwerksstollen rum zu kriechen. Hier in der Salzkathedrale ist das völlig anders. Es sind große Gewölbe, in denen große Menschenmassen durchgeschleust werden. Es ist touristisch aufbereitet mit Licht und Musik , ohne Staub und Gestank - und am Ende, in 180 m Tiefe, gibt es jede Menge "Touristenfallen", also Andenkenläden.

Die Salzkathedrale ist durch einen Stollen auf bequemen Wegen erreichbar. Der Spaziergang führt an  den 13 Stationen des schicksalhaften Tages im Leben Jesu vorbei. Es sind geführte Touren in spanisch oder englisch. Sehr sehenswert!

Moderne Kreuze und Lichtefekte symbolisieren die 13 Stationen des Kreuzweges
Moderne Kreuze und Lichtefekte symbolisieren die 13 Stationen des Kreuzweges
Am Ende des Kreuzganges steht das weltgrößte unterirdische Kreuz, 18m hoch
Am Ende des Kreuzganges steht das weltgrößte unterirdische Kreuz, 18m hoch

Bogota die Zweite: Wieder Mal versinkt Bogota im Verkehr, das ist nix Neues. Neu und äußerst gefährlich sind die heute (07.07.2014) fehlenden Kanaldeckel mitten auf der Straße. Vielleicht sind gerade die Eisenpreise besonders hoch, weswegen die Kanaldeckel geklaut wurden – egal, erwischen wir ein solch offenes Loch mit einem Rad, wird die komplette Achse weggerissen. Den Schaden will ich mir gar nicht ausmalen. Wahrscheinlich wäre das das Ende der Reise. Wir fahren mit großem Abstand zum Vordermann. Gegen Abend erreichen wir ohne Schaden den Parque Natural Chicaque.

Der Parque Natural Chicaque ist ein privat betriebener Naturpark auf 2600 m Höhe an einem Steilhang gelegen mit ausgezeichneten Wanderwegen. An diesem Steilhang steigen die Nebel hoch. Man wandert also praktisch immer im Nebel, erst steil runter dann steil wieder rauf. Manchmal reißt der Nebel auf, dann wird es freundlicher. Der Eintritt  beträgt 14.000 COP p.P., die Stellplatzgebühr 10.000 COP p.P. - nur für's stehen, denn es gibt keine Campingplatz-Infrastruktur.  Das ist eigentlich für kolumbianische Verhältnisse viel zu teuer - aber wir sind  doch keine Krämerseelen - oder? Wohl wegen der hohen Preise sind wir an den beiden Tagen, an denen wir dort stehen, die einzigen Kunden - auch im Restaurant. Auf einer Großleinwand(!) sehen wir das WM-Spiel Deutschland - Brasilien. 7 : 1. Na das macht Freude!

Sprinterli im Nebelwald
Sprinterli im Nebelwald
Wandern im Nebelwald
Wandern im Nebelwald

Wir reisen weiter zum Valle de Cocora. In diesem Tal wachsen die höchsten Palmen der Welt, Wachspalmen eben. So schrauben wir uns runter zum Rio Magdalena bis auf 260 m Höhe, dann wieder hoch auf 3400 m. In Salento stehen wir letztlich auf angenehme 2000 m. Es ist frühlingshaft - nicht zu kalt nicht zu heiß - und die Hängematte ist für uns auf der Hacienda La Serrana auch schon hergerichtet. Carpe diem!

 

 

Kordula ist im Brotbacken perfekt geworden - dank unseres Backofens. Wir wollen ihn nicht mehr missen!

 

Beim Besuch der Kaffeeplantage Don Elias nimmt sich Carlos für uns Zeit. Carlos ist der Sohn des Hauses und studiert Maschinenbau. Wenn Kaffee-Ernte ist wird er wie alle anderen Familienmitglieder zum Pflücken eingespannt. Carlos erläutert uns in feinstem Englisch den Prozess der Kaffeeherstellung vom Anbau bis zum Verkauf. Don Elias ist eine kleine Kaffeeplantage mit 8000 Kaffeepflanzen. Der biologische Anbau ist die Besonderheit der Plantage. So stehen zwischen den Kaffeepflanzen andere Gewächse wie z.B. Ananas. Ananas dient zum Abziehen der Schädlinge von den Kaffeestauden.

 

 

Kaffeeblüte
Kaffeeblüte
Natürliche Schädlingsbekämpfung mit Ananas-Stauden
Natürliche Schädlingsbekämpfung mit Ananas-Stauden
Carlos, unser Kaffee-Guide auf der Don Elias - Farm
Carlos, unser Kaffee-Guide auf der Don Elias - Farm


Im Valle de Cocora wachsen wie schon erwähnt die höchsten Palmen der Welt. Sie werden bis zu 60 m hoch. Die Wachspalme ist der Nationalbaum Kolumbiens. Unseren Bewegungsmangel gleichen wir in einer 6-Stunden-Wanderung wieder aus.

Unser nächsten Halt: Hazienda Venecia bei Manizales  - inmitten einer großen Kaffee-Plantage. Wir switchen zwischen Hängematte und Pool, ratschen mit den anderen Travellern und versuchen, mittels E-Mails die Verschiffung nach Mittelamerika zu organisieren. Leider haben wir in Kolumbien das langsamste Netz aller bislang besuchter Staaten Südamerikas.

Hier um Manizales wird fast ausschließlich Kaffee angebaut - und das an extrem steilen Hängen. Auf unseren ausgedehnten Wanderungen treffen wir immer wieder auf freundliche Plantagenarbeiter, die weitverstreut in ihren Häuschen in den Bergen wohnen.

Diese Kaffeebohnen sind noch zu grün zum Ernten
Diese Kaffeebohnen sind noch zu grün zum Ernten
Nur die Roten sind reif und können gepflückt werden
Nur die Roten sind reif und können gepflückt werden
Plantagenarbeiter lassen sich gerne fotographieren
Plantagenarbeiter lassen sich gerne fotographieren

 

 

Unser Stellplatz bei der Hazienda Venecia ist wieder Mal ein "Wohlfühlplatz". Wir müssen weiter, bevor wir hier Wurzeln schlagen.

Schwarzfahrer gibt es auch in Kolumbien, ...
Schwarzfahrer gibt es auch in Kolumbien, ...
...nicht ungefährlich!
...nicht ungefährlich!

 

 

Wir dürfen mehrere Tage die Gastfreundschaft von Don Rudolfo auf seiner Hazienda bei La Pintada genießen. Don Rudolfo ist Viehhändler, so gehen wir mit ihm am Samstag zu einer Viehauktion.

Auf der 600 ha (!) großen Hazienda von Rudolfo gibt es nicht nur Ochsen sondern auch schöne Vögel...
Auf der 600 ha (!) großen Hazienda von Rudolfo gibt es nicht nur Ochsen sondern auch schöne Vögel...
...unbekannte...
...unbekannte...
...und bekannte Blumen. Rudolfo und seinen Geschwistern gehört das Land bis zu den Bergen!
...und bekannte Blumen. Rudolfo und seinen Geschwistern gehört das Land bis zu den Bergen!

 

 

Medellin war in den 80er Jahren Zentrum des weltweiten Kokainhandels. Heute ist Medellin eine der sichersten Städte Kolumbiens  - und mit den witzigen Bronzeskulpturen des Künstlers Botero am gleichnamigen Plaza eine heitere Stadt - so haben wir das wenigstens empfunden.

Frau mit abgewetzten Hintern
Frau mit abgewetzten Hintern
Die geflügelte Frau
Die geflügelte Frau

Dem Denker auf dem Kopf getreten.
Dem Denker auf dem Kopf getreten.
Das ist doch zum weggucken...
Das ist doch zum weggucken...

 

 


Das Gebiet um Guatape erinnert an unserem Segeltörn in den schwedischen Schären. Liebe Segelfreunde, es wird nochmal einen Schärentörn geben!

 

 

 

 


Hauptattraktion des Gebietes um Guatape ist der Monolit El Penol.

Während wir die 750 Treppen raufsteigen dürfen...
Während wir die 750 Treppen raufsteigen dürfen...
... hatte es der Erstbesteiger Villegas deutlich schwerer
... hatte es der Erstbesteiger Villegas deutlich schwerer

 

 

 

 


Wir sind in der Karibik angekommen!

K a r i b i k erreicht! Die Mädels sind hier noch hübscher und die Nächte noch heißer, vor allem an der Westküste. Sowohl am Campingplatz Cispata als auch direkt am Meer - in Tolu - geht das Thermometer nachts nicht unter 29 Grad, nicht der leiseste Lufthauch erreicht uns durch die Fenster. Der NO-Passat sollte wohl eher die Nordküste Kolumbiens erreichen als die Westküste.  Deshalb rollen wir zum Strandcamping Los Angeles, östlich von Santa Marta und etwas östlich vom NP Tairona. Hier finden wir ein kleines Paradies, in dem wir wieder mal hängen bleiben (N 11o17’37,1’’, W 73o 53’18,8’’). Direkt am schönen Strand unter Kokospalmen, absolut ruhig und nachts mit angenehmen Lüftchen genießen wir Karibik pur.

 

 

 

 

Am Campingplatz Cispata braucht man selbst für das Liegen in der Hängematte einen Ventilator. Nachts im Bett wäre ein solcher auch nicht schlecht.

 

 

Der Manager des Strandcampings Los Angeles ist ein Palmenkletterer. Er entfernt in 15 m (!) Höhe die Kokosnüsse, damit sie nicht auf uns oder auf's Sprinterli runterfallen.

 

 

 


Campingplatz Los Angeles - ein kleines Paradies. Unser Sprinter ist - wie fast immer - das einzige Womo am Platz.

 

 

 

Zwei Tage lang wird für eine Hochzeit am Strand vorbereitet. Erwartet werden über 100 Gäste. Das muss eine Riesensause werden!

 

 

 

 


Da kommt der Bräutigam (mit Mutter). Ach, das ist doch unser Palmenkletterer, der da heiratet...

 

 


... und da kommt die Braut. Es ist das Zimmermädchen für die Cabanas.

Die ganz große Sause wird es nicht, nicht mal ne große. Nach der Trauung gibt es für jeden ein Stück Kuchen und ein Glas Orangensaft - das war's. Bereits eine Stunde nach der Trauung wird die ganze Dekoration eingesammelt und weggepackt. War das die ganze Arbeit wert?

Für uns ist Los Angeles ein Wohlfühlplatz, wir könnten es schon noch paar Tage dort aushalten. Leider gibt es hier kein WIFI. Wir müssen jedoch unsere Verschiffung nach Panama organisieren. Das geht nicht ohne Internet. Nach vier Tagen brechen wir auf nach Cartagena.

Die Panamericana ist wegen des Darien-GAP's auf 110 km nicht befahrbar. Deshalb bleibt nur die Verschiffung von Cartagena nach Panama.

 

Es ist nicht ganz leicht, die beste und günstigste Verschiffung für den Sprinter nach Panama zu organisieren: roro, lolo, Container, Flat Rack. Obwohl nach den bisherigen Angeboten roro die günstigste Möglichkeit war ist nun überraschend der Container nur halb so teuer. Gut so, weil bei roro die Womos oft aufgebrochen und ausgeraubt werden. Wir brauchen für den Sprinter einen High-Cube-Container, den es nur in der Langversion gibt. Ein weiteres Wohnmobil passt hier rein und würde die Kosten nochmals halbieren.

 

Terminlich passend wollen wir mit einer Segelyacht über die San Blas Inseln nach Colon/Panama segeln. Naja, es ist organisatorisch schon etwas zu tun – und als Fälscher müssen wir uns auch betätigen. Für die Einreise nach Panama braucht man ein Rückflugticket - Blödsinn, da wir ja mit dem Sprinter weiterfahren.  Dank Farbdrucker machen wir uns ein solches Ticket – kostenlos natürlich. Eine nette Kolumbianerin aus einem Reisebüro zeigt uns, wie’s geht.

 

 Die High-Cube-Container haben eine Einfahrtshöhe von 2,58 m. Deshalb muss der Dachträger innen rein. Dafür haben wir den Innenausbau des Sprinters vorgesehen. Trotzdem ist es spannend, ob alles so passt wie geplant.

 

In Cartagena gibt es eine Vielzahl freier Stellplätze. Wir stellen uns einige Nächte beim Hilton an den See. Hier weht ein schönes Lüftchen, obwohl es sonst in Cartagena knallheiß ist. Der Kanuvermieter dort gibt uns schon jeden Abend die Hand. Dann allerdings schreibt uns Don Rudolfo (siehe oben), dass wir sein Grundstück in Cartagena benutzen dürfen - 50 m weiter von unserem bisherigen Platz. Das Angebot nehmen wir gerne an, da wir uns hier ausbreiten können.

 

 

04.08.2014: Im Zollhof des Containerhafens von Cartagena muss ALLES raus - bei etwa 45 Grad! Links steht ein Companero -ein VW T3, mit dem der Sprinter den Container aus Kostengründen teilt.

Der Sprinter wird äußerst gründlich durchsucht. Am Ende kommt ein Drogenhund - natürlich findet er nix. Das einzige Problem ist, dass im Fahrzeugschein als Hersteller "DaimlerCrysler" steht. Der Zöllner meint aber, es ist ein "Mercedes Benz". Die Erklärung hat er bis heute noch nicht verstanden. Er schreibt nach langem hin und her als zweiten Hersteller "Mercedes Benz" dazu.

 

 

 

 

Adios Sprinterli  - wir sehen uns (hoffentlich)  wieder am 11.08.2014 in Panama!

 

 

 

Der Container wird verschlossen und versiegelt - Seufz, wir sind ohne Zuhause!

 

 

Wir ziehen um zu den Backpackern ins Hostel Mamallena im Ortsteil Getsemani, dort wo sie alle sind.

Das Haustier im Mamallena ist ein frecher Papagei, der Besteck, Bierdosen.... einfach alles klaut.
Das Haustier im Mamallena ist ein frecher Papagei, der Besteck, Bierdosen.... einfach alles klaut.
Cartagena ist eine tolle Stadt und konkurriert  bei uns mit Buenos Aires um die Nr. 1 in Südamerika.
Cartagena ist eine tolle Stadt und konkurriert bei uns mit Buenos Aires um die Nr. 1 in Südamerika.
Hier
Hier fühlt, sieht und hört man karibische Lebenslust.

Die Altstadt Cartagenas besticht durch schöne, alte Kolonialhäuser
Die Altstadt Cartagenas besticht durch schöne, alte Kolonialhäuser
Der Palast der Inquisition: Hier wurde gefoltert und gemordet
Der Palast der Inquisition: Hier wurde gefoltert und gemordet
Mittagspause in Cartagena
Mittagspause in Cartagena

In allen Ländern Südamerikas trafen wir fast ausnahmslos auf freundliche, hilfsbereite Menschen, ganz besonders aber in Kolumbien. Hier haben wir einen Freund gefunden. Don Rudolfo schreibt: "Have a good trip to Alaska! Remeber you have a friend in Colombia anytime anywhere."