Aus Lima rauszukommen ist nicht so schwer wie in La Paz, doch es zieht sich ewig. Wir schaffen es in einem Tag nach Caleta Vidal: Vor Barranca biegt man ab Richtung Meer. Vor dem Hotel Bella Horizonte gibt’s einen kostenlosen Stellplatz bei der gastfreundlichen Familie Gavilan – Meeresblick inbegriffen (S 10.85512 W 77.70444)

 

Unser nächstes Ziel ist Huaraz, das Bergsteigerzentrum von Peru schlechthin zwischen den Cordillera Negra und den Cordillera Blanca. Es locken mehrere tolle Bergtouren. Wir schrauben uns in 3 Stunden von Meereshöhe auf 4260 m hoch. Wir waren wochenlang in Höhen über 3000 m, oft sogar über 4000 m völlig ohne Probleme, so dass wir jetzt sorglos, unbeschwert und fröhlich hochfahren – blöd, einfach nur blöd, denn wir wissen es eigentlich, dass das Höhenproblem jedes Mal von Neuem losgeht. Es kommt was kommen muss: Kopfweh, Übelkeit, Durchfall…..- uns geht’s richtig schlecht! Wir ärgern uns sehr über unsere Dummheit, ohne Höhenanpassung von 0 auf über 4000 m hoch zu düsen. Uns hilft nur eines: Runter! Über den Canon del Pato (Entenschlucht) fahren wir wieder runter ans Meer nach Chimbote. Am nächsten Tag sind wir gesundheitlich wieder „die Alten“.

 

 

Im NP Huascaran auf etwa 4500 m Hoehe: In den Bergtälern der Cordillera Blanca leben die Bauern z.T. in Rundhütten mit Grasdächern.

 

Auf dem Weg zum Gletscher Pastoruri wachsen die größten Ananasgewächse der Erde, die Puyas Raimondi. Sie fangen erst nach 50 – 75 Jahren an zu blühen und sterben nach einmaliger Blüte ab.

Zwei Blumen af 4260 m Höhe, der roten gehts heute wegen der Höhe nicht so gut
Zwei Blumen af 4260 m Höhe, der roten gehts heute wegen der Höhe nicht so gut
Puyas Raimondi - Feld
Puyas Raimondi - Feld

Im Bergsteigerzentrum Huaraz: Wir fahren ohne anzuhalten durch die Stadt...
Im Bergsteigerzentrum Huaraz: Wir fahren ohne anzuhalten durch die Stadt...
..und die Cordillera Blanca sehen wir nur von unten...
..und die Cordillera Blanca sehen wir nur von unten...

... denn wir muessen runter bis auf Meershoehe ueber den Canon del Pato (Entenschlucht). Die ganze Strecke ist nur einspurig mit Ausweichstellen. Kommt etwa im Tunnel einer entgegen, muss einer von beiden zurückfahren.
... denn wir muessen runter bis auf Meershoehe ueber den Canon del Pato (Entenschlucht). Die ganze Strecke ist nur einspurig mit Ausweichstellen. Kommt etwa im Tunnel einer entgegen, muss einer von beiden zurückfahren.
Die Entenschlucht windet sich wie ein Wurm durch 35 Tunnel, die in das rohe Gestein gesprengt wurden
Die Entenschlucht windet sich wie ein Wurm durch 35 Tunnel, die in das rohe Gestein gesprengt wurden

Erholung am Pool des Hotels Huanchaco Garden
Erholung am Pool des Hotels Huanchaco Garden
An der Huaca del Sol (Sonnenpyramide), eine große Pyramide aus der Mochica-Zeit (100 – 800 n.Chr.)
An der Huaca del Sol (Sonnenpyramide), eine große Pyramide aus der Mochica-Zeit (100 – 800 n.Chr.)
Die kleinere Huaca de la Luna (Mondpyramide), ebenso aus Lehmziegel gebaut
Die kleinere Huaca de la Luna (Mondpyramide), ebenso aus Lehmziegel gebaut

Die Ornamente in der Mondpyramide zeigen freundliche, wohlgesonnene Goetter...
Die Ornamente in der Mondpyramide zeigen freundliche, wohlgesonnene Goetter...
...als auch boese, furchteinfloessende Goetter
...als auch boese, furchteinfloessende Goetter

 

Chan Chan war die Hauptstadt des mächtigen Reiches der Chimu (1000 bis 1450 n.Chr.) Man vermutet, Chan Chan war mit 80.000 Einwohner die größte Stadt der Welt. Kaum vorstellbar in dieser Wüste! Es ist eine gewaltige Anlage – wirklich sehenswert!

 

Zwischen den Mauern von Chan Chan
Zwischen den Mauern von Chan Chan
Reihenhäuslerin bei den Reihenhäusern von Chan Chan
Reihenhäuslerin bei den Reihenhäusern von Chan Chan

Wir sind zu spät dran, um zu den Ruinen von Sipan zu fahren. Deshalb biegen wir zum Fischer- und Badeort Pimentel ab. Der Ort leistet sich neben der Polizei eigene Security-Leute. Sie versichern uns, dass sie uns die ganze Nacht bewachen werden. Später kommt noch die Polizei hinzu. Wir haben einen netten Abend mit 4 Bomberos (Feuerwehrleute) und eine ruhige Nacht direkt vor dem Strand.

Mit diesen "halbierten" Schilfbooten holt man die Fische von den grossen Fischerbooten draussen ab.
Mit diesen "halbierten" Schilfbooten holt man die Fische von den grossen Fischerbooten draussen ab.
Das Anlanden in der Brandung ist harte Arbeit.
Das Anlanden in der Brandung ist harte Arbeit.

Gemeinsam zieht man das Boot an Land. Die Fische werden sofort verkauft.
Gemeinsam zieht man das Boot an Land. Die Fische werden sofort verkauft.
Das ist der Held. Der Kerl ist fix und fertig.
Das ist der Held. Der Kerl ist fix und fertig.

 

 

 

 

 

Im Schilfboot an Land gebracht: Etwa 20 kg Fisch

 

 

 

 

Besuch der Huaca Rajada in Sipan: Der Begräbnisplatz einer ganzen Dynastie.

Allen voran das Grab des Herrschers von Sipan mit Frau, Konkubine, Diener, Wächter und Krieger, geschmückt mit vielen Grabbeigaben.
Allen voran das Grab des Herrschers von Sipan mit Frau, Konkubine, Diener, Wächter und Krieger, geschmückt mit vielen Grabbeigaben.
Das Grab eines Priesters in Sipan mit Frau, Lama und Grabbeigaben
Das Grab eines Priesters in Sipan mit Frau, Lama und Grabbeigaben

 

Am Museo Tumbas Reales de Sipan in Lambayeque:

Wir dürfen eine Nacht auf dem bewachten Museumsgelände übernachten, soweit die positive Bewertung. Wir finden es für ein solch großes Museum jedoch eine Frechheit, sämtliche Erklärungen nur in Spanisch zu liefern. Ein Museum hat den Zweck, dem Besucher ein Verstehen der Bedeutung der ausgestellten Exponate zu ermöglichen. Wie wäre es mit einem Kopfhörer mit Chip in verschiedenen Sprachen? Das kostet nur einmalig etwas Geld und jeder weiß, wofür er das Eintrittsgeld bezahlt! Ähnliches gilt übrigens auch für Machu Picchu – aber dann wären ja dort die Heerscharen von Führer arbeitslos.

 

Planmäßig sollten wir hinter Trujillo nach Chachapoyas abbiegen. Chachapoyas mit Kuelap hätte es verdient, besucht zu werden, denn es ist nach Machu Picchu die Nummer 2 der archäologischen Sehenswürdigkeiten Perus. Aber momentan haben wir genug von Ruinen, Graebern und Mumien. Wir haben auch keine Lust, schon wieder Bergstrecken zu fahren. Auf der Karte sind es acht Pässe, um dann wieder an den Pazifik zu kommen. Es sind in Peru nicht einfach nur ein paar Buckel, die man rauf und runter fährt. Es geht oft auf gewaltige 4000 oder gar 5000 m hoch (und runter) in unendlich vielen Haarnadelkurven, teils auf unbefestigten Straßen, also Schotter. Nein, uns ist eher mal nach Strand und Hängematte. Sorry, Chachapoyas!

Die Flotte macht sich bereit zum Auslaufen
Die Flotte macht sich bereit zum Auslaufen

An der Nordkueste von Peru ist vor allem der Ort Cabo Blanco interessant. Der hohe Planktongehalt zieht neben Schwertfischen vor allem Marline, Zacken- und Wolfsbarsche an. Die größten Schwertfische wogen um die 700 kg. Selbst E. Hemingway war da und hat hier den größten Teil seines Romanes "Der alte Mann und das Meer" geschrieben. So stehts  im Reiseführer. Unsere Erwartungen sind groß! Am Abend reisen so ca. 100 Arbeiter an und werden auf die Schiffe verteilt.

 

 

 

Es stehen etwa 20 (!) Kühl-LKW's bereit. Sollen die morgen früh alle voll werden? Um es vorweg zu nehmen: JA!

 

 


Am naechsten Tag morgens 6.00 Uhr läuft die Fischereiflotte ein.

Tonnenweise werden Fische mit kleinen Booten von den Fischereischiffen rübergebracht.  Aber was für welche!? Keine Schwertfische, nein, Babyfische vor allem Makrelen mit einer Länge von etwa 20 cm! Kein Fischer - etwa in Norwegen - wird diese Winzlinge mit nach Hause nehmen. Wird so ein Fisch zufällig gefangen geht er zurück in Meer.


 Das ist doch eine megagroße Sauerei: Wie sollen sich diese Fische vermehren, wenn immer kleinere Fische rausgeholt werden, tonnenweise, jeden Tag???!!!

Nächstes Jahr haben diese Fische vielleicht nur noch eine Größe von 10 cm - oder?

Wir haben den Strand mit Hängematte gefunden: Am Campingplatz Casa Grillo bei Zorritos.
Wir haben den Strand mit Hängematte gefunden: Am Campingplatz Casa Grillo bei Zorritos.