Für die Überfahrt von Topolobampo nach La Paz gilt es zunächst, einen Lademeister zu überzeugen, dass ein Sprinter „eigentlich“ kein Sprinter ist. Mit dem Maßband misst er 6 m Länge und schreibt auf den Zettel „Sprinter, 6 m“. An der Kasse müssen wir erfahren, dass ein Auto mit 6 m nur die Hälfte kostet wie die Transportfahrzeuge der Sprinterklasse. …. Na ja, manchmal kann ich ganz überzeugend sein.

Die nächtliche Überfahrt verläuft reibungslos, doch reisen wir wieder mal Holzklasse: Eine Kabine mit Bett halten wir für überflüssig. Viele Mexicaner liegen kreuz und quer am Boden, auf den Stühlen usw. – wir auch. Die Sitze sind wohl ergonomisch geformt, doch nur zum Sitzen, nicht zum Liegen über die Sitze hinweg. So wachen wir am nächsten Morgen mit verrenkten Gliedern auf. Wir sollten künftig doch etwas weniger geizig sein und uns etwas mehr Komfort gönnen!

Ankunft im Hafen La Paz
Ankunft im Hafen La Paz

Obwohl die Baja California (kurz "Bacha") zu Mexico gehört -  wir also innerhalb Mexico' s reisen - sind die Kontrollen bei der Ankunft in La Paz richtig ätzend. Zuerst muss Kordula als Passagier separat durch die Kontrollen und wird als einzige gefilzt - vielleicht weil sie die einzige Ausländerin ist? Am schlimmsten sind die Militärs: Fast alle Fahrzeuge, auch die Container, werden aufgemacht und müssen oft ausgeräumt werden! Meistens schnüffeln die Drogenhunde in und um die Fahrzeuge. Zu mir kommt ein junger Kerl so um die 20 mit dreckigen Militärgaloschen und will in unser Womo rein. „Privado, no shoes!“ – das mach ich ihm sehr deutlich - er versteht es und winkt mich durch. Mit Desinfektion dauert es dennoch 3 Stunden, bis ich die Prozedur ( des Wartens) hinter  mich gebracht habe. Arme Kordula, sie muss diese 3 Stunden außerhalb des Hafengeländes warten.

 

Auf der "Bacha" ist alles Kaktus - ...
Auf der "Bacha" ist alles Kaktus - ...
... auch der Fisch
... auch der Fisch
Am Playa el Tecolote........ - auch so fühlen wir uns sicher!
Am Playa el Tecolote........ - auch so fühlen wir uns sicher!

 

 

Agua Caliente – auf der Suche nach dem heißen Wasser! Es sind nur 2 enttäuschend kleine Rinnsale, die aus dem Felsen kommen – und den Tümpel nicht erwärmen können. Hier gibt’s nur „Agua Frio“ - grrrrrh!

Die "Bacha" verzaubert ...
Die "Bacha" verzaubert ...
...durch ihre Landschaft.
...durch ihre Landschaft.
Fischadler in San Carlos
Fischadler in San Carlos
Strandläufer am Juncalito-Strand
Strandläufer am Juncalito-Strand

El Coyote
El Coyote

Da sage mir einer, die Amis hätten Mexico den Rücken gekehrt, weil es dort zu gefährlich sei. Bei den Campern können wir das ganz und gar nicht feststellen. In der Bahia Conception, konkret z.B. am Strand von El Coyote südlich von Mulege stehen sie dichtgedrängt. Einige kennen sich schon lange – und kommen immer wieder hierher. Es sind liebenwürdige, aufgeschlossene Leute, mit denen man schnell Kontakt bekommt. Da ist z.B. Garry, der Kartoffelbauer aus Idaho, 60 Jahre alt. Jeden Winter kommt er nach Mexico, weil daheim wenig zu tun ist. Er zeigt mir seine Zähne und meint, zweimal im Jahr geht er zum Zahnarzt: Einmal wenn er nach Mexico reinfährt und einmal, bevor er Mexico verlässt. Kurz vor der Grenze in Algodones sind die besten Zahnärzte Mexicos. Sie verlangen nur ein Viertel wie jene in den USA und sind genauso gut. Oder: Da ist der Ex-Trucker John aus Seattle. Stolz erzählt er mir, dass er 1100,- US-$ Rente bekommt. Er kennt keinen, der eine solch gute Rente hat (!?) …….…In vier Tagen kennen wir die Lebensgeschichte fast aller und werden zur happy hour der „Alteingesessenen“ eingeladen. Angst hat hier keiner, im Gegenteil. Da stehen unbewacht Angelboote, Außenborder, Fahrräder, Quads usw. Tag und Nacht herum – in Südamerika undenkbar.

... und die Geier lauern.
... und die Geier lauern.
Typisch "Bacha"...
Typisch "Bacha"...

In Santa Rosalia ist die Kirche ganz interessant. Sie hat eine vorfabrizierte Eisenstruktur nach einem Entwurf von Eiffel, die erst in Paris ausgestellt wurde, bevor man sie per Schiff hierher verfrachtete.

Im Januar/Februar jeden Jahres kommen die Wale aus Alaska zur Baja California, um hier ihre Baby zu gebären. Die Laguna San Ignacio ist schon ganz nett, aber die Laguna Ojo de Liebre ist der Hammer. Hier sind nicht hunderte, hier sind tausende von Grauwalen!

An der Laguna Ojo de Liebre bei Guerrero Negro finden wir den (für uns) schönsten und eindrucksvollsten Stellplatz der ganzen Baja California! Gleich neben uns schnauben die Wale und blasen ihre Fontänen in die Luft - Tag und Nacht. Man meint, man könne ihren Odem riechen – und nachts, wenn der Wind aus der richtigen Richtung kommt, hört man sie singen. Dass sie hier ihre Babys bekommen kann man nicht übersehen: Ein Wal kommt geschwommen, zwei schwimmen zurück - der zweite ist ein kleiner! Sie wiegen bei der Geburt schon eine Tonne. Welch eine grandiose Szenerie in dieser ruhigen, friedlichen Atmosphäre. Wir bleiben hier fast eine Woche!

Wo sind die anderen Wohnmobile? Obwohl die 20 km offroad auch für große RV’s machbar wären sieht man sie hier nicht. Vielleicht fehlt ihnen die Steckdose  am Stellplatz - oder der Mut, 20 km offroad zu fahren. Lediglich zwei andere 4x4-Fahrzeuge stehen noch in diesem riesigen Areal – zudem Albert und Ingeborg mit ihrem integrierten Hymer (siehe Rubrik „andere Reisende“).

Wale - Giganten der Meere...
Wale - Giganten der Meere...
...mit gewaltiger Schwanzflosse...
...mit gewaltiger Schwanzflosse...
...und neugierigem Blick
...und neugierigem Blick
Mit Baby im Schlepptau
Mit Baby im Schlepptau

Mit Muscheln besetzt
Mit Muscheln besetzt
Ein gezackter Rücken kann auch entzücken
Ein gezackter Rücken kann auch entzücken
Baby ruht sich auf Mama's Schulter aus
Baby ruht sich auf Mama's Schulter aus
Wasserfontänen zeigen uns kilometerweit wo Wale sind
Wasserfontänen zeigen uns kilometerweit wo Wale sind

Im Valle de los Cirios
Im Valle de los Cirios
Der Cirios-Strauch kommt nur auf der Baja California (und in der Sahara) vor.
Der Cirios-Strauch kommt nur auf der Baja California (und in der Sahara) vor.
Ein ganz großer...
Ein ganz großer...
Kuriose Formen...
Kuriose Formen...

Adios Mexico!
Adios Mexico!