Die Einreise nach Guatemala ist unproblematisch. Erstmal sind die Grenzer viel freundlicher, die Abwicklung ist sehr zügig und dann DAS: Der Zoll will die üblichen Kopien. Vom Einreisestempel im Pass haben wir diese Kopien nicht, weil wir keinen Kopierladen gesehen haben – und vielleicht braucht man ja diesmal die Kopien nicht. Doch, man braucht sie und wir überlegen krampfhaft, wie wir diese Kopien liefern können. Aber siehe da, der Zöllner macht diese Kopien auf seinem eigenen Kopiergerät! Wir schauen uns an und kennen die Welt nicht mehr! „Willkommen in Guatemala“, sagt uns dann ein Grenzbeamter auf Deutsch! Guatemala fängt gut an!

 

 Guatemala ist bezüglich der Sicherheit nicht sehr viel anders einzuschätzen wie Honduras und El Salvador, denn:

 

  1. Viele Läden sind vergittert und von einer Securitiy bewacht - mit einer Knarre in der Hand. Generell sieht man unglaublich viel bewaffnetes Wachpersonal!
  2. Auf den Beifahrersitzen vieler LKW’s sitzt ein Sicherheitsmann, dieser hat ein Gewehr in Bereitschaft. Er bewacht auch das Ein- und Ausladen.
  3. Reiseführer warnen vor dem Befahren einiger Straßen, weil es dort bereits Bandenüberfälle gegeben hat.

 

 

 

Beim Museum El Baul - die Zuckerfabrik im Hintergrund wird gerade in ihr Einzelteile zerlegt
Beim Museum El Baul - die Zuckerfabrik im Hintergrund wird gerade in ihr Einzelteile zerlegt

 

 

 

Auf dem Weg zum Atitlan-See ist unser erster Stopp in Guatemala El Baul. Das Museum wird 24 Stunden bewacht, man kann dort (draußen) kostenlos stehen und saubere Toiletten gibt’s auch.

 

 

 

 

 

 

 

Von diesem Stellplatz ist jedoch abzuraten, weil die Straße dorthin grottenschlecht ist.

Das Museum El Baul stellt Basaltsteinfunde aus der Zeit der Cotzumalguapa aus, das ist die Kultur nach den Mayas. Am Eingang der Anlage gibt es außerdem in einem Freilichtmuseum Maschinen aus der Gründerzeit zu bewundern u. a. Dampflokomotiven, rund 100 Jahre alt und aus Deutschland.

Der Jaguar (mit Museumswärter)
Der Jaguar (mit Museumswärter)
Der Gobernante (Herrscher)
Der Gobernante (Herrscher)
Die Boxer
Die Boxer

100-jährige Dampflok (mit Museumswärter)...
100-jährige Dampflok (mit Museumswärter)...
...und noch eine 100-jährige, ...
...und noch eine 100-jährige, ...
... alle "Made in Germany"
... alle "Made in Germany"

Am Atitlan-See ...
Am Atitlan-See ...
...sind wir von Vulkanen umgeben
...sind wir von Vulkanen umgeben

Freitag, 26.09.2014: Es ist in Santiago Atitlan Markttag und wir düsen von Panajachel nach Santiago Atitlan mit einem 200 PS Schnellboot über den Atitlan See. Dort finden auch Maya-Zeremonien statt zu Ehren von San Simon (oder auch Maximon genannt). Dieser ist eine im gesamten Hochland Guatemalas verehrte Gottheit. Guatemalteken bringen Opfergaben an seiner Statue dar und bitten San Simon, er solle sie von ihren Sorgen und Nöten befreien. Als Vermittler tritt ein Cofrade auf, der San Simon mit viel Weihrauch anruft, während die geplagte Seele ihm zu Füßen kniet. Die Statue „wohnt“ im Haus eines Mitglieds der Cofradia (religiöse Maya-Bruderschaft) und zieht jedes Jahr in ein anderes Haus um. Es ist nicht schwer, in Santiago diesen Ort zu finden, jeder TukTuk-Fahrer kennt ihn. Doch freuen wir uns, dass wir zufälligerweise bei einer dieser Maya-Zeremonien dort eintreffen.

Fahrt am Atitlan-See nach Santiago
Fahrt am Atitlan-See nach Santiago
Marktszene in Santiago Atitlan
Marktszene in Santiago Atitlan
Bitte 6 Tomaten für 5 Quezales!
Bitte 6 Tomaten für 5 Quezales!

Marktfrau verkauft Schlüsselanhänger - ganz entspannt
Marktfrau verkauft Schlüsselanhänger - ganz entspannt
Marktschwätzchen
Marktschwätzchen
Lady in blue: Nein, wir brauchen keine blaue Tischdecke!
Lady in blue: Nein, wir brauchen keine blaue Tischdecke!

San Simon mit Zigarre im Mund, Schnaps mag er übrigens auch - und Geld erst recht
San Simon mit Zigarre im Mund, Schnaps mag er übrigens auch - und Geld erst recht
Der Cofrade eröffnet die Zeremonie mit viel Rauch
Der Cofrade eröffnet die Zeremonie mit viel Rauch
Die arme Seele wird hoffentlich von ihren Sorgen erlöst
Die arme Seele wird hoffentlich von ihren Sorgen erlöst

Die Orte um den Atitlan-See herum wie z.B. Panajachel und Chichicastenango  sind interessant wegen ihrer bunten, farbenfrohen Märkte.

 

Auf dem Kopf trägt sich's leichter
Auf dem Kopf trägt sich's leichter
Grantler in Mama's Rucksack
Grantler in Mama's Rucksack
Schöner Broccoli heute!
Schöner Broccoli heute!

In Antigua bleiben wir mal wieder länger hängen als geplant. Das liegt nicht am tollen Stellplatz, denn wir stehen auf dem Gelände der Touristenpolizei. Antigua hat Ambiente. Der Ort war die Hauptstadt Guatemalas und hat koloniale Vergangenheit. Während einige alte Kirchengebäude und städtische Bauten wunderschön renoviert wurden haben sich andere den Charme des Niedergangs erhalten.

Antigua ist umgeben von aktiven Vulkanen.
Antigua ist umgeben von aktiven Vulkanen.
Die Kirche La Merced - sehr schön renoviert
Die Kirche La Merced - sehr schön renoviert
Manche Kolonialbauten sind vom Zerfall bedroht
Manche Kolonialbauten sind vom Zerfall bedroht

Kolonialgebäude am Parque Central
Kolonialgebäude am Parque Central
Das Tor - eines der Wahrzeichen von Antigua
Das Tor - eines der Wahrzeichen von Antigua
Säulengang - doppelstöckig
Säulengang - doppelstöckig

Manche Frauen haben sich besonders schön herausgeputzt. Merken sie, dass ich sie fotografieren will werfen sie sich geradezu in Pose – gratis, ohne Geld zu verlangen.

Maria
Maria
Lucia
Lucia
Marta
Marta

Sofia
Sofia
Carla
Carla
Julia
Julia

Auf dem Weg nach Rio Dulce brauchen wir einen Zwischenstopp. In Rio Honda im Hotel Pasebien fragen wir nach einer Übernachtung auf dem Parkplatz im Innenhof. Wie selbstverständlich wird das Tor geöffnet. Wir stehen gratis, keine unverschämten Forderungen wie in Nicaragua und El Salvador. Die Lage bessert sich!

Das Besondere an Bruno’s Hotel in Rio Dulce ist wieder mal nicht der Stellplatz, denn wir stehen auf einem gewöhnlichen Parkplatz. Das Besondere ist die Atmosphäre in Bruno’s Kneipe. Es ist ein offenes Restaurant direkt am Wasser. So machen hier Segler aus allen Herren Länder ihre Beiboote fest, trinken Bier, skypen, verschicken e-mails  oder ratschen mit anderen Skippern. Sie lungern hier mehr oder weniger herum.  Ihre Schiffe liegen an der Mole oder vor Anker. Rio Dulce ist bei Seglern beliebt, weil es (angeblich) hurrikanfrei ist. So warten hier die Kapitäne bis Anfang November, um dann wieder in der Karibik herum zu schippern.

 

Es sind allesamt alte, weißhaarige Männer (Wo sind eigentlich ihre Ehefrauen?) – und sie sind oft „verbuscht“. Sie sind langbärtig,  manches T-Shirt ist verkleckert (wieder mal Spaghetti mit Tomatensoße gegessen?), manche haben schwarze Gesichter als kämen sie gerade aus dem Motorraum, andere haben den Blaumann gar nicht ausgezogen, nur das Oberteil runtergeklappt. Einer kommt gar in der Unterhose Marke Feinripp – weiß ist sie schon lange nicht mehr und löchrig ist sie auch, aber ein T-shirt fällt ja drüber - meistens. Ja, es ist heiß in Rio Dulce! Die Amis sind laut. Da flucht gerade einer ins Handy , weil der watermaker seinen Geist aufgegeben hat … Es sind schon ganz besondere Typen, diese Segler! Es gibt aber auch die ganz Schnieken, in blendend weißem T-shirt und marineblauer kurzer Hose - mit Bügelfalte versteht sich.

 

Für uns liegt Bruno’s günstig, weil gleich daneben die Lanchas nach Livingston abgehen.

 

Fahrt nach Livingston, im Hintergrund das Castillo de San Felipe
Fahrt nach Livingston, im Hintergrund das Castillo de San Felipe
Indigene Mädchen verkaufen am Rio Dulce Ketten, Muscheln usw.
Indigene Mädchen verkaufen am Rio Dulce Ketten, Muscheln usw.

Livingston liegt an der Mündung des Rio Dulce in die  Karibik. Die Menschen hier sind negrider. Sie stammen von versklavten Afrikanern ab und heißen Garifuna (=schwarze Kariben).

Diese Mama verkauft süße Kokosnusspaste
Diese Mama verkauft süße Kokosnusspaste
Moped fährt hier fast jeder
Moped fährt hier fast jeder

Schöner lachen geht nicht!
Schöner lachen geht nicht!
So sind sie, die echten Kariben!
So sind sie, die echten Kariben!

Unsere Reise in den Norden geht über die Finca Ixobel an den See Peten Itza. Bei unserer 3-stündigen Dschungelwanderung im P.N. Cerro Cahui am Peten Itza haben sich alle wilden Tiere versteckt mit Ausnahme der Schmetterlinge.

orange - schwarz
orange - schwarz
schwarz - orange
schwarz - orange
schwarz - pink
schwarz - pink

Die antike Stadt Tikal ist das größte Zeremonialzentrum des Mayalandes und befindet sich mitten im Urwald.

Tempel I ...
Tempel I ...
... mit den Masalis
... mit den Masalis

Die Tempel liegen mitten im Urwald (aufgenommen vom Tempel IV)
Die Tempel liegen mitten im Urwald (aufgenommen vom Tempel IV)
Zwischen den Tempeln fliegen und stolzieren Pfauentruthähne umher.
Zwischen den Tempeln fliegen und stolzieren Pfauentruthähne umher.

Die Ausreise aus Guatemala ist in 5 Minuten erledigt. Der Zöllner will allerdings 20 Quetzal für die Ausreise, die wir ihm aber nicht geben. Mit unserer Weigerung erlischt auch seine Forderung. Naja, er hat’s halt probiert.