Man glaubt es kaum: Die Grenzer in Belize kommen ganz ohne Kopien aus. Die Einreise nach Belize gestaltet sich insoweit sehr einfach. Eine junge Zöllnerin bemängelt jedoch forsch, dass ich keine amtlich beglaubigte Übersetzung des Fahrzeugscheines ins Englische habe. Mein Einwand, dass das in ganz Süd- und Mittelamerika bis jetzt nicht notwendig war, macht sie etwas kleinlauter und ich helfe ihr beim Ausfüllen des Zollformulars.
Belize empfängt uns sehr gastfreundlich. Im Freizeitgelände der Mennoniten-Community in Spanish Lookout können wir stehen solange wir wollen: „It’s free“ meint der junge Mann am Eingangstor. Prima! (Für unsere Womo-Freunde: N 17o 16.369’, W 89o 1.684’) Die Toilettenhäuschen sind neu, doch gibt’s da gerade kein Wasser, also auch keine Wasserspülung. Diese müssen wir selbst mitbringen. Naja, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.
Die Mennoniten sind vor allem deutsche Einwanderer, die sich meist landwirtschaftlich betätigen - modern oder althergebracht. Letztere lehnen teilweise sogar die Verwendung von Gummireifen am Pferdewagen ab. Da kommt man sich vor wie in einem Uralt-Western! Aus den Gesprächen mit (modernen) Mennoniten im Freizeitpark (in Deutsch!) geht hervor, dass die Versorgung Belizes mit landwirtschaftlichen Produkten "in deutscher Hand" zu liegen scheint!
Nach 4 Tagen wird's uns langweilig und wir ziehen weiter zum St. Herman's Blue Hole National Park.
Am Tropical Education Center finden wir - auf den ersten Blick - einen perfekten Stellplatz und richten uns für mehrere Tage dort ein. Doch werden wir bereits am Abend von Mücken überfallen. Zu den Moskitos kommen die winzig kleinen schwarzen Mistdinger hinzu - nur etwa ein Zehntel Millimeter groß, für die auch das Moskitonetz nur ein kleines Hindernis ist. Sie kommen zu Hunderten und beißen sich auf der Haut fest. Man kann sie nicht wegwedeln sondern nur totschlagen. Sie jucken schlimmer als Moskitos. Zu allem Überfluss haben sich 1000 Ameisen über meine Schlappen hergemacht, die draußen vor dem Womo stehen. Ich steige rückwärts aus dem Womo raus und in die Schlappen rein. Ja, es sind die kleinen rostroten Feuerameisen, die ganz Schlimmen. Nachts weht kein Lüftchen, es ist dampfig heiß, wir schwitzen - und jucken tut's überall. Was für eine Nacht! Am Morgen kommen nochmal die schwarzen Beißer - da hilft nur die Flucht. Nix wie weg!!!
Wundenlecken in der Cucumber Beach Marina/Old Belize nahe Belize City! Es gibt eine heiße Dusche mit kräftigem Strahl, eine frische Meeresbrise und einen Blick auf die Segelyachten im Hafen. Uns geht's sofort besser, doch die Wunden werden noch tagelang jucken!
Belize City ist mit nur 65000 Einwohnern die größte Stadt in Belize (aber nicht die Hauptstadt). Viele Sehenswürdigkeiten gibt es nicht.
Die Abfertigungsdauer an der Grenze zu Mexico beträgt 10 Minuten: Ausreisestempel in den Pass, Austragung des Womo’s im Computer und in meinem Reisepass – fertig. Es schmerzt die hohe Ausreisegebühr in Höhe von 30 US-$ pro Person, die vorher zu entrichten ist.