Vor dem Angriff auf den Pass Agua Negra (4779 m) bleiben wir noch eine Nacht am Lago Dique Cuesta del Viento auf etwa 1800 m Höhe. Der Name hätte uns warnen müssen, es wird eine ungemütliche Nacht! Bis 23.00 Uhr hat es noch 30 Grad. Wir sitzen draußen und gucken in die Sterne. Drei Uhr früh wachen wir auf: Es rüttelt fürchterlich am Sprinter. Böen in Orkangeschwindigkeit versetzen dem Sprinter Faustschläge, dann wieder Windstille – dann haut wieder eine Bö rein - der Sprinter wackelt fürchterlich - dann wieder Windstille usw. Wir stellen den Sprinter mit der Schnauze in den Wind, schon wird's besser – oder sollten wir besser mit dem Heck in den Wind für den Fall, dass was geflogen kommt? Wegfahren und hinter einem Felsen verstecken wäre auch eine Option. Aber es ist sehr diesig, die Sicht ist nicht mal 50 Meter. Die Straßen sind wohl zweispurig, aber auf einer Breite von weniger als 3 Meter wurde einfach ein Strich in der Mitte gezogen. Wir entscheiden uns fürs Bleiben. Irgendwann sind wir so müde, dass uns das Gewackle nichts mehr ausmacht. Wir wissen jetzt 100%ig, dass ein hochstaksiges Alkoven-Womo (mit dem wir mal geliebäugelt haben) für die Anden nicht geeignet ist und sind froh, diesen Sprinter zu haben!

 

 

 

 

 

 

 

Eine ungemütliche Nacht am Lago Dique Cuesta del Viento

Der Agua Negra ist mit seiner Passhöhe von 4779 m für den Sprinter und für uns eine Herausforderung, aber Sprinterli und wir packen’ s ohne Probleme! Dieser Pass ist nicht nur ein Pass - er ist eine Augenweide, man kann sich gar nicht satt sehen.

Breite Straßen am Passanfang
Breite Straßen am Passanfang
In langen Querungen schrauben wir uns hoch
In langen Querungen schrauben wir uns hoch

Fahrfehler sind nicht erlaubt
Fahrfehler sind nicht erlaubt
Am Büßerschneefeld
Am Büßerschneefeld

Büßerin am Büßerschneefeld
Büßerin am Büßerschneefeld
Am höchsten Punkt
Am höchsten Punkt

Schotterig geht's abwärts
Schotterig geht's abwärts
Die Kehren sind nicht steil aber langgezogen
Die Kehren sind nicht steil aber langgezogen

Am roten Buckel...
Am roten Buckel...
... und am Rötliberg vorbei ...
... und am Rötliberg vorbei ...

... geht die Fahrt farbenfroh hinunter
... geht die Fahrt farbenfroh hinunter
 Man sieht Berge mit Beton beschichtet
Man sieht Berge mit Beton beschichtet

 

Auf einer Parkfläche vor der chilenischen Grenzstation auf etwa 3000 m wollen wir – wie schon oft – alles Verbotene (Fleisch, Früchte usw.) wegfuttern, dürfen aber nicht. Der Grenzer meint, jetzt sind wir da, jetzt müssen wir durch – auf der Stelle. Ich lenke ihn ab und Kordula versteckt das Meiste. Jedenfalls sind wir den Grenzern aufgefallen – und werden doppelt gefilzt, selbst der Chef der Grenzstation kommt zur Inspektion. Kordula hat gute Arbeit geleistet: Außer einer Knoblauchzehe finden sie nichts. Ein Schnüffelhund hätte allerdings nicht suchen dürfen. In Chile eingereist, braten wir gleich hinter der Grenzstation das geschmuggelte Lomo – schon frech, gell! – und übernachten dort.

 

 

 

 

 

Übernachtungsplatz hinter der chilenischen Grenzstation